Einseitige Liebe, Selbstauferlegte Geisselhaft
Süßer Traum, bittere Tränen der Einsamkeit
Fernab der Realität Zweisamkeit erhofft
Unglücklich verliebt
Einsam verliebt
Der falsche Tag, ein schlechter Moment, unausgesprochenes Bekenntnis
Ein kaum erträglicher Schmerz zieht dort wo Schmetterlinge flattern wollen
Jedes undokumentierte Lächeln ein Liebesbekenntnis
Jegliches Übersehen werden ein Dolch im Herzen
Unglücklich verliebt
Einsam verliebt
Das Liebste nur heimlich umworben, kein offenes Wort
Wandert dein Liebstes ohne dich fort
Deine Welt in sich zusammen bricht
Es ist nicht immer einfach zu realisieren, dass man älter wird, dass junge Küken einem durchaus schöne Augen machen, heiß wie ein glühender Vulkan, aber gerade mal halb so alt, wie man selbst. Bei der Hochzeit auf Schloss Dracula war ich mir dessen (leider oder zum Glück) bewusst. Ich hätte mich glatt vergessen können, mich und meine Anverwandtschaft, aber wer hätte dann wohl eher die Rolle des Vampiropfers gehabt? Andererseits wäre es wie im klassischen Draculafilm, da auch hier der Vampir immer der Schönheit einer Frau unterliegt. So gesehen passen diese Zeilen also immer noch auf die Situation. Dieses kleine (im Alkohol ertränktes) Gedicht habe ich diesem Vulkan noch in der gleichen Nacht auf einem Bierdeckel gewidmet. Oh brenne heiß und gewaltig und habe acht, dass du dich nicht an den Falschen verbrennst. Mit Feuer spielen kann bös ausgehen, wenn einer seine Grenzen nicht kennt!
Fast könnte man meinen zu schweben
Die Gegenwart gerät in Stillstand
Zeit eine stoffliche Maße
die sich beliebig in die Definition von Vergangenheit und Zukunft drängen lässt
bis die Gegenwart nur noch ein Trugbild ist
Jede Minute schreitet dahin
langsam und behäbig
als hätte sie Tage zur Verfügung
Eine Sekunde wie ein Jahr
Ein Moment wie ein Leben
Ganze Tage die eine einzelne Erinnerung bilden
Versuche mich an klaren Gedanken für das jetzt
gestern und morgen zu bannen
um die Fassung nicht zu verlieren
Zu schwach…
Gerade dem Bett entsprungen
eine endlose Minute an die Vergangenheit geopfert
kein Fortschritt
Eben noch eine weitere Minute der Vision geschenkt
nur eine kleine Träumerei
Zwei Minuten waren es nur
die Sonne verlosch am Horizont
Wo war der Tag geblieben?
Habe heute nichts erschaffen
ermüdet durch die Erkenntnis
Schlafe ein
Morgen, ja morgen
wird das Tagewerk vollbracht
bis dahin Gute Nacht
Ach was sei es drum
eine Minute kann nicht Schaden
eine winzige Minute abgezwackt eines ganzen Tages
nie vergeudet
fülle ich sie mit der Vision von dir
…dann stoße sie auf die Tür in mein Reich. Laß dich einfach fallen und dich durch mich auffangen. Die Nacht ist der Verbündete in einem Meer glitzernder Kerzen. Da ist nichts was die Musik im Hintergrund stören könnte, da ist nichts, daß den Moment des Augenfunkelns stören könnte.
Wenn Blicke sich scheu treffen und sich nur allmählich aneinander gewöhnen. Die Blicke werden länger, ein Stern zieht seiner Wege. Diese Blicke bleiben haften und werden kleiner, als sich die Münder leicht öffnen und einander näher kommen.
Zuckende Leiber im fahlen Schein der Kerzen, unausgesprochene Begierde sucht sich den Weg durch die Phantasie zur Wirklichkeit. Der Rausch der Liebe entzündet sich und die Welt besteht nur noch aus diesen beiden Körpern feuchter Haut, deren Seelen einander streicheln.
Hamburg Ende Oktober 2000. Kalt ist es geworden die Lichter leuchten mir den Weg die Alster entlang. Der Winter ist da und da ist niemand Liebes, die sich an mir wärmen möchte. Wo ist nur das Feuer hin, das einst Entfachte? Was ist geblieben von dem einstigen Glück? Ich blicke stumm und ohne zögern weiter, wandre die Straße entlang. Mir ist als könnte ich mich selbst von weitem beobachten und sehe nur eine dunkle Gestalt ohne Gesicht, ohne wirkliches Ziel einen Fuß vor den anderen setzen.
Anonyme Autoscheinwerfer blenden mich kurz, um ihre Gase abzulassen, eben nachdem die Motoren mich anbrüllten. Und schon lassen sie mich wieder allein. Was für Menschen wohl in Ihnen sitzen?
Ob SIE dabei ist? Jene, der es in diesem Moment so geht wie mir? Womöglich guckt sie gerade ebenso gedankenverloren aus dem Fenster eines Busses und sieht mich nur als Schatten mit hochgezogenem Kragen an sich vorbeihuschen, Augenblicke bevor eine Unebenheit der Straße sie aus ihrem Tun reißt? Ist sie SIE?
Mein träumender Blick fällt in das erwartete Schwarz der Alster. Doch da war sie – nicht die Erwartete, doch eine andere, nicht minder Schöne. Funkelnd glitzerte sie über die Schwärze und zog einen Schweif Kleinerer nach sich. Spiegelte sich dort das Licht des Hotels Vier Jahreszeiten? Hat ein Schlag die Kleine Welle erweckt, oder war es einfach nur der kalte Wind? Wollte mir der Wind etwas sagen? In stetigen eisigen Böen folgte die Welle dem Ruf, kaum erweckt, schon wieder entschlafen.
Das Schöne währt nie ewig, aber es kehrt immer wieder zu dem, der danach sucht. Und wer genug Kraft und Puste hat, kann die Welle immer wieder von neuem funkeln lassen. Zufrieden und innerlich ein kleines wärmendes Feuer entfacht, atmete ich tief durch und genoss die Stadtluft, wie es eben nur ein alter Hamburger kann, der seine Stadt liebt und setzte meinen Weg fort zur Bahnstation. Die Welle blinzelte mir in Gedanken nach, als ich schon längst die Stufen in den Untergrund genommen hatte.
Ich hoffe, dass auch SIE heute sicher durch die Straßen nach Hause gekommen ist. Ich werde SIE finden und nach dem Funkeln in ihren Augen suchen Und in dem Moment, da ich ihr Glitzern erfahre, soll ein kurzer Gedanke der kleinen Welle gehören.
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