Bauers Freud, Wichtes Leid

Heco van Doune

Bauers Freud, Wichtes Leid

Hege lies das Pflänzlein wachsen, vom Sam zum Bäume. Jed Jahr ein Stückchen bäumlicher und schmacklicher die Frucht die zum Danke dem Heger gereicht. Dazu der Baume Schatten bot, der Bauer oft am Stamme dar verweilte nach getaner Feldestreibe. Im Dorfe das Bäuerlein bekannt bei jedem Kinde, versüssten seine Äpfel schon so manch trist Wege. Stolz in seiner Brust stand er Jahr für Jahr bewundernd vor dem Werke von Natur und Pfleg, den Großwuchse beäugend.

Doch wisset, ein jeder respektieret nicht des Bauern Fleiß. Dieses Jahres Tag kam ein Wichtel aus dem Unterholze, gradwegs auf das gereifte Bäumelein hinzu. Im Schatten bleibet er stehen, sprang drei Mal so hoch er wohl vermochte. Seine Arme, die Kleinen, ließen nur nach Luft ihn schnappen. Schnaubend ereiferte er sich zu dem selig schauenden Bäuerlein, trat ihm voll kräftens unters Beingelenke und ließ verlauten: „DU BIST SCHULD!“

Hochroten Kopfes sauste der Wicht zurück in das Geäst aus dem er kam. Der Bauer es wohl kaum bemerktet tat, griff nach einem Äpfelein rot und biss genüsslich darin ein. Selbstfried hinter den Zaune schauend, er jed Kind und Wicht teilhaben lassen möchte, dass Willens ist nach der Frucht ihn nur zu fragen.

Der Wicht aber, kehrte keines Jahres wieder. Wohl also dem der fraget!

ENDE

10. November 2003

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