In der S-Bahn

In der S-Bahn

Täglich fahr ich, täglich komm ich – fahr mit der S-Bahn.Sehe die Leute, die unscheinbare Maße – in der S-Bahn.
Seh in Gesichter, die Lächeln, Streiten, Stummen – in der S-Bahn.

Doch dann treff ich sie, ich begreif es wohl nie, ihre Augen machen mich verrückt – Ein Engel in der S-Bahn.

Was soll ich nur machen, ihr andren habt gut lachen: „Sprech sie halt an! Mach dich an sie ran, an den Engel in der S-Bahn.“

Doch das ist nicht meine Art, ich bin halt nicht so smart, bin eben auch nur irgendein Gesicht in ihrer Menge.

Ihre Augen so blau, erzählen nichts von Liebe noch vom Haß, strahlen nur wie auf der Suche nach einer Änderung der Dinge, meiner Sehnsucht gleich.

Minuten verrinnen, Schweißtröpfchen klingen, sie schaut auf, „Mensch Junge jetzt lauf!“,

…schau ich lieber schnell zum Fenster raus.

Doch nun muß ich gehen, noch ein Lächeln geschenkt, träum beim Aussteigen ihr Gesicht, „Was sie jetzt wohl denkt?“

Die Türen sich schließen, ich schau dem Zug nach, in der Nase eine Ahnung von ihr.

Doch morgen, so weiß ich, werd ich´s wirklich tun, da muß ich´s einfach machen, sonst kann ich nicht ruh´n.

Da sitzt sie, mein Engel mit leuchtblauem Blick, sie schaut, mir graut: „Ist sie wohl vergeben?“

Heut lächelt sie kaum, kann ich mich wohl trau’n? Heut doch lieber nicht, versuch ich´s halt morgen…

Und so fahr ich seit Tagen, aus Hamburg heraus, ich werd´s wohl nie wagen und dann wär es aus, werd sie nie erfahren, wer sie wirklich ist, ob sie nicht die Eine – die Meine?

Ende! … Ende…?

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