Romantik! Die Frau fordert mehr davon, sagt er habe kein Gefühl dafür. Der Mann selbst würde Kollegen und Kumpeln gegenüber nie zugeben derartiges zu fühlen, da könne er schließlich gleich an alles unfassbare glauben. Er sagt ihr, er hätte jede Menge davon, aber sie meint er mache es nur, weil er sie ins Bett kriegen wolle. Lässt Mann seine romantische Ader zu ist er entweder schwul oder ein Frauenversteher. Abgesehen davon soll der Mann trotz Aufforderung der Frau besser gar nicht auf die Bitte reagieren, denn er würde es erstens eh nicht richtig machen und zweitens hat man dann den Freundinnen gegenüber nicht die Möglichkeit so richtig über den Freund zu lästern. Folglich ist es, so wie es ist, alles in bester Ordnung.
Sie zerfließt bei Titanic und Co., während er sich fragt, weshalb eine nicht reale Szene sie derart mitnimmt. Andererseits kann sie während der blutigsten Nachrichten genervt das Programm wechseln und bissige Kommentare geben, als ginge es um einen Hollywood-Streifen. Welcher Mann kann da mithalten? Natürlich ist gerade der Abgang von Di Caprio schon recht traurig und tragisch dargestellt, aber Mann wird dadurch geradezu gezwungen einen Kommentar a´la „Na endlich ist der Tod!“ abzugeben. Je nach Handlungsfähigkeit ihrerseits fängt sie noch mehr an zu Heulen, oder rammt einem die Ellenbogen in die Seite. Wie dem auch sei, wenn es um Romantik geht, gibt es grundsätzlich zwei Seiten.
Wie viel Romantik darf ein Mann also haben? Darf ein Mann weinen, wenn sie den alten zerknautschten Lieblingsteddy bei 90 Grad in der Kochwäsche hatte? Wie viel Gefühl darf Mann zeigen, ohne ein „Weichei“ zu sein? Darf ein Mann Kuscheln ohne Sex genießen? Allein das Nachdenken über die Frage outet einen Mann schon kurz vor Ultimo. Ein richtiger Mann hätte den Text auf der Hälfte bis hierhin überflogen, gelacht und es als Weiberkram in die Tonne geworfen. Also ihr Machomänner, hier ist die absolute Aufforderung: Schluss mit Lesen!